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Heilpraktiker (Physiotherapie), Physiotherapeut, Staatlich geprüfter Masseur und medizinischer Bademeister, Manual Therapeut und Orthopädischer Rückenschullehrer nach Dr. Brügger
Illustration , Foto Wassergymnastik

Wassergymnastik

Aquagymnastik ist ein unvergleichbares Bewegungstraining in der sogenannten „Schwerelosigkeit“.
Sie hat vielfältige Wirkungen auf den gesamten Organismus.

Durch den Auftrieb im Wasser beträgt das Körpereigengewicht nur noch 1/10. So ist eine belastungsarme, schonende Bewegung sämtlicher Gelenke, vor allem der Wirbelsäule und der Extremitäten möglich. Der Auftrieb kann ebenso zur Entspannung genutzt werden, denn schwerelos auf dem Wasser zu liegen wirkt sich physisch wie auch psychisch positiv aus.

Indikation: bei Problemen der Wirbelsäule (z.B. Bandscheibenschäden), Osteoporose, Gelenksarthrose hier hauptsächlich bei den unteren Extremitäten, sowie bei Übergewicht und Schwangerschaft.

Der hydrostatische Druck wirkt sich günstig auf die Blutgefäße aus. Beim Eintauchen ins Wasser wird durch die gefäßverengende Wirkung dem Herz, v.a. dem rechten Herzvorhof, mehr Blut zugeführt, somit liegt also Herz-Kreis-Training vor. Auch in der Niere ergibt sich eine stärkere Durchblutung und dadurch eine bessere Filtration.

Durch den hydrostatischen Druck auf das Zwerchfell und Brustkorb entsteht Reflektorisch ein verstärkter Einatmungsimpuls. Ergebnis ist eine schonende Kräftigung des Einatmungsmechanismus und somit Indikation sämtlicher Lungenerkrankungen.

Indikation

Der Kältereiz (28 Grad), ebenfalls gefäßverengend, trägt zur Abhärtung bei, schützt prophilaktisch
vor Erkältungskrankheiten und stärkt das Immunsystem.
Das Temperaturregelzentrum im Zwischenhirn "Thalamus" (mit Hilfe der Kälterezeptoren der Haut)
ist ständig bemüht die 37 Grad Bluttemperatur auszugleichen und zu erhalten.

Durch die Massagewirkung des Wassers wird die Durchblutung in der Haut, den Muskeln und im Bindegewebe gefördert und somit eine Straffung und Entschlackung des Gewebes erreicht.

Über den Widerstand des Wassers lässt sich Übungsbelastung und -geschwindigkeit stufenlos variieren. Aufgrund der relativen Schwerelosigkeit lassen sich bestimmte Muskelgruppen gezielt kräftigen, im Gegensatz zu Übungen an Land, z.B. Adduktion der Beine - dort ist die exzentrische Abduktorenarbeiten (als Stütze der Bewegung) fast aufgehoben.

Wasser gibt ein sicheres Gefühl mit wenig Angst. (wenig Angst vor Verletzungen während der Bewegung.)

Das endgradige Bewegen in der Schwerelosigkeit ist durch das deutlich veringerte Eigengewicht besser möglich als im Trockenen.

Beim Muskeltraining wird die Bewegung vor Erreichen der Endstellung der Gelenke automatisch durch den Wasserwiderstand abgebremst. Dadurch kann man Beschwerden am Bewegungsapparat vermeiden,die sonst durch das abrupte Abstoppen der Bewegung verursacht würden.

Die Schulung des sog. Dritten Auges, z.B. Wirbelsäulen-Rotation auf einem Bein mit geschlossenen Augen, ist hervorragend zu üben. Dadurch entfällt die Angst vor dem Stürzen und man kann sich besser auf die Ausgleichsbewegungen vom Standbeinsprunggelenk konzentrieren. Dies ergibt eine ständige, unterbewusste Rückmeldung zum Gehirn über die Gelenkstellung bei sofortigen Ausgleichreaktionen für die Balance.

Das Wasser gibt auch eine gute Rückmeldung an den Körper durch Reiz an der Hautoberfläche und vermittelt so ein besseres Gefühl.

© 2009 Harald Deininger